Montag, 15. Januar 2018

Zwei Schulklassen - Tagebuchnotiz vom 23. Januar 1983

Ein Schritt in die richtige Richtung scheint mir das Unterrichten in Brugg zu sein. Vier Stunden Soziologie an der Schule für Heimerziehung. Ich fahre von Schwamendingen um acht Uhr morgens mit meinem alten VW Passat los, meistens übers Furttal, manchmal auch übers Limmattal, trinke unterwegs noch einen Kaffee und bereite die Stunden vor. Natürlich tue ich das nicht erst beim Kaffee, aber dort gebe ich dem Ganzen noch den letzten Schliff. 
Es sind zwei Klassen. Die erste war mir auf Anhieb sympathischer (obwohl sich in der zweiten ein Mädchen befindet, Irma Eggenberger, das mir recht gut gefällt). Aber gerade diese Sympathie gegenüber der ersten Klasse bringt es mit sich, dass wir nicht sehr zügig vorankommen, uns eher plaudernd aufhalten, während der Stoff in der zweiten Klasse effizienter bewältigt wird. Damit kippt allmählich meine Sympathie zur zweiten Klasse hinüber, und ich entwickle jetzt gewisse Abneigungen, ja Aggressionen der ersten gegenüber, die alles viel zu breit und zu langsam (vermeintlich gemütlicher, aber ineffizienter) angeht.

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