Zu meinem 60. Geburtstagsfest organisierte ich einen Container und führte die Aktion "Entsorgung" durch. Im Container landeten Kinderbücher, Textilien, Schallplatten, Bauklötze und anderes Spielzeug, Teddybären und Schuhe, die meine Welt als Bub ausgemacht hatten. Meine Geburtstagsgäste konnten sich aus diesem Container etwas fischen und mir damit bei der Entsorgung helfen.
Hinter dieser Aktion verbarg sich die Einsicht, es wohl nicht mehr ins Universum der Unsterblichen zu schaffen, denen Museen gebaut werden für Gegenstände wie "die Brille des Dichters" oder "die Schreibmaschine des Schriftstellers" oder "das Piano des Komponisten" oder "das Essbesteck des Gründers" oder "die Schaufel des Gartenarchitekten" oder "der Muesueli des Stadtpräsidenten" etc.
Was also sollen diese ausrangierten Dinge in meinen Keller noch ausrichten, zumal ich - leider - über keine Nachkommen verfüge, denen ich, mit entsprechenden Geschichten versehen, diese Erinnerungsstücke hätte überreichen können.
Und jetzt bekomme ich wenigstens ab und zu zu hören, dass Babar oder andere Kinderbücher bei mir unbekannten Kindern eine neue Karriere machen, dass meine Teddybären die Nächte mit neuen Liebhaberinnen und Liebhabern verbringen, und dass die eine oder andere Schallplatte bei Vinil-Fans voll eingeschlagen hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen