Samstag, 29. Juli 2017

Plötzlich meine ich Sepp Estermann besser zu verstehen


In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich im Hause des damaligen Stadtpräsidenten von Zürich, Sepp Estermann, und seiner Frau Maggie ein seltsames Geköch zugetragen. Eine illustre Gästeschar aus Literaten, Schriftstellerinnen, Journalisten und Musikerinnen fand sich zusammen, man sass an einem grossen Tisch und trank exquisiten Wein. Die Gespräche waren durchaus unterhaltsam und anregend, doch der eigentliche Gastgeber hörte nur von Weitem zu. Er stand in der Küche, verbat sich jede Hilfe und richtete die Speisen an. Seine gelegentlichen Kommentare beschränkten sich aufs Geklapper von Kochgeschirr und auf Zurufe an Maggie, dass ein neuer Gang zum Servieren bereit sei. Damals befremdete mich dieses Setting. Wann immer ich später in die Situation geriet, eine Anekdote zum damaligen Stadtoberhaupt zu liefern, kam mir dieses Abendmahl in den Sinn. Nicht ohne die originelle Kochschürze zu vergessen, die ihn vor Flecken auf seinen piekfeinen Bügelfaltenhosen schützen sollte.

Sepp Estermann ist mir vor ein paar Jahren wieder in den Sinn gekommen, als ich mich hier in Kolumbien für eine junge Gästeschar ins Zeug legte. Zehn hungrige und plappernde Mäuler versammelten sich um unseren Tisch, und ich kochte ihnen das, wovon ich am meisten etwas zu verstehen meine: Improvisiertes. Das, was der Kühlschrank halt so hergibt. Ich stand also hinter den dampfenden Kochtöpfen und klapperte zuweilen mit dem Geschirr, und im Hintergrund fand eine etwas laute, aber durchaus sympathische Party statt. Manchmal kam der eine oder andere hungrig schauen, ob die Gerichte schon gar seien, schnappte sich etwas aus einer Pfanne und kommentierte es. Ich war zufrieden in meiner Rolle. Ich fühlte mich in dieser Runde gut aufgehoben, trug meinen Teil zum allgemeinen Wohlbefinden bei, erntete Zustimmung, musste mich aber nicht an den Gesprächen beteiligen, die mich sowohl sprachlich als auch gedanklich überfordert hätten. Ich blieb in meiner eigenen kleinen Welt der Gewürze und Küchendämpfe und trug gerade damit zu einem erfolgreichen Abend bei.
Wahrscheinlich war es nicht einmal mein kulinarischer Beitrag, der mich an diesem Abend glücklich stimmte. Vielleicht waren es bloss die Stimmen, die an mein Ohr drangen. Ich hörte gar nicht zu, ich nahm sie einfach wahr. Ich war nicht allein und doch ganz bei mir.

Meine Mutter übrigens bezeichnete die letzten drei Monate ihres Lebens als ihre glücklichsten. Sie war schon hinfällig und bettlägerig. Doch während sie die Jahre zuvor unter quälenden Depressionen litt, überstrahlte zum Schluss Heiterkeit ihr Dasein. Ich fragte mich oft, wie es ohne Psychopharmaka zu dieser Wende kommen konnte, und erklärte mir ihren Gemütswandel mit der Anwesenheit vieler, hilfsbereiter Freundinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, sie in den letzten Wochen ihres Lebens nicht allein zu lassen. Im Gegensatz zu ihrem früheren Alleinsein war sie jetzt rund um die Uhr von Menschen umgeben. Sie liessen sie zwar in Ruhe und reagierten erst, wenn sie ihr Glöcklein betätigte. Doch sie unterhielten sich in Zimmerlautstärke in der Küche oder im Wohnzimmer, und die Tür zu ihrem Schlafraum blieb immer einen Spalt weit offen. So waren im Hintergrund stets menschliche Geräusche präsent und beruhigten sie – etwa so wie eine Hand, die einen streichelt. Es gab übrigens mit der Zeit immer mehr Frauen, die einander abwechselten. Ich kannte nicht alle. Als ich einmal unangemeldet vorbeischauen wollte, öffnete eine mir unbekannte Dame die Tür. Sie liess mich wissen, dass Frau Wyss jetzt keine Besuche empfangen könne. Erst als ich mich als deren Sohn zu erkennen gab, liess sie mich eintreten. Mir gefiel dieses Vorkommnis, es entlastete mich in meiner Sorge um meine Mutter und bestärkte mich im Wissen, dass sie gut beschützt wird.

Vermenge ich Begebenheiten, die nicht zusammengehören? Auf assoziativer Ebene mögen sie miteinander zu tun haben, doch die Beweggründe Sepp Estermanns, sich in der Küche nützlich zu machen, haben womöglich nichts mit meinen weiteren Überlegungen zum Wohlbefinden bei der Wahrnehmung von Gesprächsfetzen zu tun. Vielleicht wollte der Stadtpräsident wirklich nur etwas Feines kochen und nahm dafür die Distanz zur geladenen Gesellschaft einfach in Kauf. Immerhin konnte er aus der Ferne den Unterhaltungen folgen und in etwa abschätzen, ob sich die Gäste gut vertrugen oder ob er in irgendeiner Weise intervenieren müsse. Mein Verdacht aber bleibt, dass ihm beim Kochen wohler war als bei Tisch, wo ein unausgesprochener Wettbewerb der besten, gescheitesten und assoziationsreichsten Einwürfe im Gange war. Wer heimste wohl die heftigsten Lacher ein? Ich glaube, Sepp Estermann hätte in Anbetracht der illustren Gästeschar, worunter sich auch solche Kaliber wie der sowohl schlagfertige als auch redselige Hugo Loetscher befanden, einen schweren Stand gehabt. So aber war er dabei, ohne dabei sein zu müssen.

Seis drum. Es geht mir in meinen mäandernden Überlegungen letztlich um Folgendes: über den Wert von Gesprächen, denen man nicht zuhören muss, die aber gleichwohl oder vielleicht gerade deswegen auf eigene Weise wirken und einem gestatten, in seiner eigenen Welt zu bleiben. Ich halte sie für therapeutisch relevant und kündige schon einmal vorsorglich an: Bitte die Türe einen Spalt breit offen lassen. Danke.

Samstag, 22. Juli 2017

Alex die Türschwelle



Der zugelaufene Strassenköter heisst Alex. Er macht es sich zur Aufgabe, Haushund zu sein. Das Haus, das er sich dafür aussuchte, gehört Heinz und steht im mexikanischen Juchitán de Zaragoza. Diese Stadt liegt in der Provinz Oaxaca, eine Autostunde vom Pazifik entfernt. Dort hat sich der frühere Pädiater und rastlose Kino-, Konzert- und Theatergänger, der leidenschaftliche Museumsbesucher und Literaturliebhaber den Traum einer kleinen Kulturoase verwirklicht. In seinem Haus mit üppigem Vorgarten organisiert er für talentierte Nachwuchskünstler Musikworkshops und für Kinder Malkurse. Er stellt Werke von Künstlerinnen und Fotografen aus, unterhält für die lokalen Rapper ein Tonstudio und serviert seinen Gästen aus der grossen Espressomaschine gut gerösteten, fein duftenden Kaffee. Am Kücheneingang aber liegt Alex. Das ist sein Platz. Alle müssen mit ihren Kaffeetassen über ihn hinwegsteigen. Er lässt sich von dort einfach nicht vertreiben. Er spielt Türschwelle.
Heinz hat Alex nach einer Figur aus Martin Franks Buch Sechs Liebesgeschichten benannt. Niemand weiss, von wo Alex gekommen ist. Plötzlich war er da, zusammen mit Heerscharen von Flöhen in seinem Fell, die ihn den Tag lang auf Trab halten. Der Köter bemächtigte sich ungeniert des Hauses und deklariert es fortan zu seinem Revier.
Alex bekommt hier nichts zu fressen und nichts zu trinken. Er bettelt und jammert auch gar nie darum. Für ihn scheint das Arrangement Logis ohne Kost selbstverständlich zu sein. Das ist das Merkwürdige an dieser Geschichte. Er beschafft sich draussen auf der Strasse alles selbst. Da er den lieben langen Tag am Kücheneingang sitzt, nutzt er wohl die Nacht dazu. Ich sah ihn einmal draussen aus einer Pfütze Wasser trinken, nachdem er sich durch eine Lücke im Gartenzaun hinaus auf die Strasse gezwängt hatte. Sein weiterer Lebensunterhalt bleibt aber im Dunkeln. Wie viele Nachkommen hat er wohl schon gezeugt? Wo beschafft er sich seine Nahrung? Wohin scheisst er? Hat er ausser Hauses Freunde? Jagt er Katzen? Welche Düfte mag er am liebsten?
Alex wird, ausser dass man über ihn hinwegsteigen muss, von den Menschen im Haus kaum wahrgenommen und schon gar nicht gestreichelt. Bei diesem struppigen Fell, das stets neue Nagespuren seines täglichen Kampfes mit den Blutsaugern aufweist, mag ihn niemand so richtig anfassen. Er aber liebt den Betrieb. Er geniesst die Konzerte auf dem Vorplatz. Er entspannt sich dabei und streckt beim grellen Saxofonsolo alle Viere von sich. Nach dem Gig stolziert er zwischen den Beinen der Gäste herum, als ob er selbst Gastgeber wäre und mit den Besuchern die Begeisterung fürs Dargebotene teilen möchte.
Das Haus verteidigt er nach Gutdünken. Es scheint, als ob er sich ein paar Mal am Tag vornimmt, für Ordnung zu sorgen. Pflichtbewusst steuert er dann zum Gartentor und bellt Leute und Fahrzeuge an. Nach getaner Arbeit trottet er befriedigt zurück zur Küchentür und widmet sich wieder seiner Flohkolonie.
Wieso nur hat es mir dieser Strassenköter so angetan? Wieso schreibe ich als erstes über ihn statt über das beeindruckende Kulturwerk von Heinz? – Vielleicht liegt es an meinen mangelnden Hundekenntnissen. Vielleicht sind Hunde einfach so. Alex beeindruckt mich jedenfalls mit seiner schicksalsergebenen, realistischen Einschätzung der eigenen Situation. Vielleicht entspricht das Arrangement seines jetzigen Hundealltags seinem Traum und ist zehnmal besser, als was er vorher je gehabt hatte. Zudem fehlt ihm vermutlich die Vorstellung davon, dass es Hunden durchaus noch besser gehen könnte. Er weiss nicht, wie es ist, mit Flohpuder behandelt worden zu sein und einen Fressnapf vorgesetzt zu bekommen. Sein Schicksal ist seins, er kommt gut damit zurecht. That’s it. Er vermittelt mir keinen Augenblick lang das Gefühl, ihn bemitleiden zu müssen. Wie angenehm, so einen Hund am Kücheneingang. Jeder steigt respektvoll über ihn hinweg. Er verdankt es mit Anspruchslosigkeit und uneingeforderter Treue.

© Nikolaus Wyss

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Dienstag, 18. Juli 2017

Vom Drehen Mahlers im Grab


Wenn sich Gelegenheit ergibt, bin ich dankbarer Nutzer des hiesigen Konzert- und Theaterangebots. Kürzlich ging ich wieder einmal zusammen mit ein paar Freunden ins Teatro Colon, einem prächtigen Bau mitten in der Altstadt Bogotás, der in der Tradition klassischer Opernhäusern Italiens erbaut wurde. Das Gebäude wollte zum Zeitpunkt seiner Errichtung wohl sichtbar dokumentieren, dass Kolumbien kulturell der Alten Welt durchaus das Wasser reichen kann, und dass es sich, zumindest was die Innenausstattung angeht, mit dem viel berühmteren und grösseren Teatro Colon von Buenos Aires messen will.
Wir waren an der Premiere von Giuseppe Verdis Otello. Arme Desdemona. Das einzig Gute an ihrem Tod mochte sein, dass sie sich das Geschrei ihres eifersüchtigen Alten nicht mehr anhören musste. Manchmal befürchtete ich, sie bekomme einen Hörschaden, so laut brüllte der venezianische Mohr seine Klagen ins Publikum. Doch wenn sie gewusst hätte, dass Othello sich zum Schluss das Messer in die eigene Brust stösst, hätte sie eigentlich nicht zu sterben brauchen.
Sonst aber war die Produktion hochstehend und durchsetzt mit gutem internationalem Personal und mit einem ansprechenden, modernen Bühnenbild versehen. Ein durchaus gewinnbringender, erbaulicher Abend. Die besten Plätze kosteten gerade mal 70 Franken. Für hiesige Verhältnisse jedoch ein Vermögen.
Während in der Oper das kolumbianische Staatsorchester zum Zuge kam, feierte das andere Eliteorchester der Stadt, die Bogotá-Philharmonie, sein 50-jähriges Bestehen mit einem Konzertzyklus. Dazu gehörte auch eine Aufführung von Gustav Mahlers 3. Symphonie im ärmsten Süden der Stadt nachmittags um drei. Die schwere Kost wurde in einer auf zwei Seiten hin offenen Eventhalle in unmittelbarer Nähe zur Iglesia del Divino Niño Jesús del 20 de Julio serviert. Der Zutritt war zwar kostenlos, aber man bezahlte mit dem Akzeptieren von Einschränkungen, die sich aus diesem ungewöhnlichen Vorführungsort ergaben. Die Bewohner des Quartiers hörten wohl zum ersten Mal live solche Musik und tauschten sich während des Konzerts fleissig über nachbarschaftliche und familiäre Begebenheiten aus. Kinder krabbelten über die Bänke und schrien, wenn es ihnen danach war, was die Eltern schon gar nicht zu unterbinden versuchten. Und aus der benachbarten Kirche hörte man mikrofonverstärkte fromme Lieder, welche die leisen Stellen der Mahler-Komposition glatt übertönten. Dann tat mir der riesige Kinderchor leid, der weit über eine Stunde lang auf seinen kurzen Bim-Bam-Einsatz warten musste. Und ob der chilenische Mezzosopran schön klang, konnte ich beim besten Willen und auch mit spitzigsten Ohren nicht ausmachen.
Der Anlass berührte mich trotzdem zutiefst. Wahrscheinlich bin ich noch nie so bewegt aus einem Konzert gekommen. Die Musik allein kann es nicht gewesen sein. Doch vielleicht hat es etwas mit der Würde und dem Respekt zu tun, deren Gemengelage so einmalig zur Wirkung gelangte. Da war das zwangsläufig scheiternde Bemühen des Orchesters und seines Dirigenten, diese Musik einem nicht ausgewählten Publikum näherzubringen. Doch die Musiker hielten unbeirrt durch, was mir grössten Respekt abverlangte. Ich als Dirigent hätte schon längst abgeklopft. Die Aufführenden schienen es auf wundersame Weise Gustav Mahler, dem lieben Gott und dem lauschenden Publikum schuldig gewesen zu sein, den letzten, unhörbaren Ton auch noch zu spielen. Es gab unter den Zuhörenden aller Altersklassen etliche, die ebenso unbeirrt, ernsthaft und hoch konzentriert der Musik lauschten, soweit diese an ihr Ohr zu dringen vermochte. Und genau da erhob sie sich, diese heilige Mischung von Göttlichem, das sich in dieser geheimnisvollen Komposition von Gustav Mahler mit dem irdischen Leid in Verbindung zu setzen versucht, und es gelang an diesem Nachmittag, wonach sich Mahler unter Verwendung seiner kompositorischen Mittel wohl ein Leben lang sehnte. «[...] Die Welt ist tief / Und tiefer, als der Tag gedacht. / Tief ist ihr Weh –, / Lust – tiefer noch als Herzeleid: / Weh spricht: Vergeh! / Doch alle Lust will Ewigkeit –, / – will tiefe, tiefe Ewigkeit.» – Und der Kinderchor bittet später Jesus um Erbarmen, weil er die zehn Gebote gebrochen hat, worauf Jesus ihm empfiehlt, Reue zu üben und zu Gott zu beten. Ja, Mahlers Biograf Paul Stefan bemerkte dazu, dass bei Mahler das «Erlebnis des Weltalls auf der Strasse beginnt und im Unendlichen endet».
Als ich später ins Taxi einstieg, wusste ich einen Augenblick lang meine Adresse nicht mehr.




©Nikolaus Wyss









© Nikolaus Wyss

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Montag, 26. Juni 2017

Bogotá mon amour... ein Selbstinterview


Beim Mittagessen in der Galeria des Marktes von Perseverancia

Ich wollte nochmals nach Bogotá kommen, weil ich hier 1970 nach der Matura die ersten Schritte meines Erwachsenenlebens machte, die Übung aber nach zwei Jahren etwas abrupt beendete. Gefühlsmässig war irgendetwas nicht ganz abgeschlossen, als ich das Land wieder verliess. Denn als ich mit der Donizetti den Atlantik überquerte und in La Guaira, dem Hafen von Caracas, vor Anker ging, um dann von dort aus auf dem Landweg nach Kolumbien zu gelangen, tat ich das in der festen Absicht, auszuwandern und mir in Lateinamerika eine Existenz aufzubauen. Die Fortsetzung meines Lebens zeigte dann, dass mir dies nicht gelungen war.
Willst du das jetzt nachholen?
Um Gottes Willen! Man kann nichts, was man zum richtigen Zeitpunkt verpasst hat, nachholen. Aber ich gebe mir mit einer neuerlichen Anwesenheit immerhin die Möglichkeit, mir gewisser Dinge bewusst zu werden, die mir damals unklar waren, oder die ich anders empfand, als man sie hätte empfinden können. Die Gnade des Alters besteht darin, das Leben als Kreis oder als Bogen zu begreifen und so auch eine gewisse Logik seines Verlaufs zu erkennen. Das ist einem jungen Menschen noch verwehrt. Daran arbeite ich jetzt.
Und wie sieht dieser Bogen bei dir aus?
Mein Leben zeigt mir jetzt, dass ich Anfänger geblieben bin. Geübter vielleicht als zu Anfang, aber immer noch Anfänger. Irgendwie habe ich es nicht geschafft, in konventionellem Sinne Karriere zu machen und etwas aufzubauen, auf das ich dereinst stolz zurückblicken könnte und das mir Stoff für eine lesenswerte Biografie generiert hätte. Keine Familie, keine Nachkommen, kein Haus, keine Ehrenmitgliedschaft in irgendeinem Klub, keine Titel, keine öffentliche Bedeutung. Ich habe zwarzeitweilig durchaus öffentliche und prestigeträchtige Funktionen ausgeübt, doch nichts davon hat mein weiteres Leben nachhaltig geprägt. Nach Beendigung meiner jeweiligen Mission stellte sich meine Persönlichkeit automatisch wieder auf Zero, worauf ich mit etwas Neuem begann. Mit einer gewissen Ironie nenne ich mich auf Instagram rector_wyss, weil ich einmal zwölf Jahre lang eine Hochschule leitete. Der Name ist ein schwaches Echo, weil eigentlich kein Gewicht aus dieser Zeit an mir hängen geblieben ist, das mir gesellschaftlich nachhaltig Ansehen verschafft oder mir zumindest den Lebensabend gesichert hätte.
Heisst das, dass du deine Lebensbilanz für negativ hältst?
Nein, es heisst lediglich, dass ich mich mein Leben lang in einem Spannungsverhältnis befand zwischen bürgerlichem Anspruch und wyssscher Realität, und dass ich mir eigentlich ziemlich treu geblieben bin, indem ich punkto Existenzsicherung und Persönlichkeitsentwicklung auf bürgerliche Normen gepfiffen habe. Ich blicke auf ein Leben in Sequenzen zurück, und noch heute bin ich eigentlich der Auswanderer von damals, der voller Hoffnung ein neues Abenteuer anzutretenbereit ist, ungeachtet des fortgeschrittenen Alters, ungeachtet der Erfahrungen, die sich bei mir akkumuliert haben und mir sagen könnten, dass ich gewisse Dinge doch bitte endlich lassen soll.
Das hat dir dein erneuter Aufenthalt in Bogotá vor Augen geführt?
Nicht eigentlich, das wusste ich früher schon. Aber losgelöst vom schweizerischen Alltag und relativ einsam in dieser grossen Stadt treten solche Gedanken geschärft zutage.
Bogotá ist nur beschränkt ein idealer Ort, um alt zu werden: Es ist kalt, die Luft ist dünn und arg verschmutzt, die Stadt gilt als hässlich, die Armut ist wegen der Bettler an jeder Strassenecke sichtbar, die gesundheitliche Vorsorge erreicht bei Weitem nicht Schweizer Standard.
Vielleicht trägt dieses Ambiente dazu bei, nicht allzu schnell zu altern, weil man es sich schlicht nicht leisten kann. Es ist ein Abenteuer, die Strasse zu überqueren. Dann muss man sich vor Taschendieben in Acht nehmen. Gewisse Strassenzüge, ja ganze Stadtteile sind wegen der fragilen Sicherheitslage zu meiden, und das Transportproblem, wie man innerhalb der Stadt vom einen Ort zum anderen gelangt, ist in Ermangelung von effizienten Verkehrsmitteln und wegen permanenter Staus ein Dauerstress. Ich schätze mich jedes Mal glücklich, wenn ich wieder einmal schadlos den Heimweg geschafft habe. Das hält einen bis zu einem gewissen Grad achtsam und geschmeidig.
Bogotá als Anti-Aging-Programm?
Auf jeden Fall werden andere Gefühle und Energien aktiviert als an einem sonnigen Sandstrand, in einem Kurhaus mit Aussicht auf die Berner Alpen, im Gärtlein zu Hause oder in einem Altersheim. – Ich frage mich, ähnlich wie seinerzeit in Zürich-Schwamendingen, wie sich die Leute hier in dieser eher ungemütlichen Stadt einrichten, wo es nachts durchaus gegen 0 Grad Celsius gehen kann, notabene ohne Heizungen in den Wohnungen. Wie halten sie das aus? Was treibt sie an? Was halten sie selbst von ihrer Umgebung? Was tragen sie selbst zum hiesigen Lebensgefühl bei? Je mehr ich diesen Fragen nachgehe, umso interessanter scheinen sie mir. Die vormals grau wirkende Stadt wird dadurch bunt und vielgestaltig.
Dann gibt es also nächstens Führungen durch den Bogotaner Alltag, wie du sie seinerzeit durch Schwamendingen veranstaltet hast?
Mir fehlen hier sowohl das Publikum als auch genügende Spanischkenntnisse, und die Flüsteranlage habe ich in der Schweiz gelassen. Ich benutze heute eher die sozialen Medien, um allfällige Beobachtungen oder Erkenntnisse kundzutun.
Und was wären denn die Erkenntnisse?
Ich glaube, hier mit Bogotá funktioniert es etwa ähnlich wie bei denjenigen, die mit ihren Widersachern plötzlich ein Liebesverhältnis eingehen oder zumindest die Seite wechseln. Man kann das gut bei Entführten beobachten. In Erinnerung geblieben ist mir dieses Stockholm-Syndrom genannte Phänomen im Falle der reichen Verlegersenkeltochter Patty Hearst im Jahre 1974, die mit einer spektakulären Entführung durch die linksradikale Symbionese Liberation Army (SLA) bekannt wurde. Darauf schloss sie sich dieser an und verübte in deren Namen einen Bankraub.
Auf Bogotá bezogen: Es gibt Notwendigkeiten oder ökonomische Zwänge, nach Bogotá wohnen zu gehen, aber eine positive Einstellung zu dieser Stadt stellt sich wohl in den meisten Fällen erst mit der Zeit ein. Was objektiv kalt ist, wird hier dann im Vergleich zur heissen Küste als angenehme Temperatur interpretiert, für welche es wenigstens keine Klimaanlagen braucht. Was an luftverpestenden Kleinbussen die Gesundheit schädigt, treibt immerhin den Wirtschaftsmotor an und verhilft auch zu guten Frequenzen der Asthma- und Lungenkrebsabteilungen in den Spitälern. Das kann dem Krankenpflegepersonal, den Ärzten und den dahinterstehenden Institutionen nur recht sein. Und so weiter.
Es kann auch die Liebe sein, die einen nach Bogotá lockt, oder doch wenigstens die Aussicht auf ein warmes Bett. Denn allein schlafen ist bei diesem Frost definitiv ein No-Go.
Hast du weitere Zukunftspläne?
Für mich ist der Erkenntnistopf hier bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Ich bin mir noch verschiedene Einsichten schuldig. So lange bleibe ich. Ich spüre in Bogotá, frei von etwelchen Verpflichtungen und Erwartungen, eine wohltuende Entlastung oder zumindest Ablenkung von Sorgen, und ich geniesse es, hier mit meiner AHV-Rente auch mehr anstellen zu können, als mir dies in der überteuerten Schweiz möglich wäre. Dazu gesellt sich eine zunehmende Mitteilungslust, die ich gerne gehabt hätte, als ich mein Geld noch als Journalist verdiente. Damals war jeder Satz eine Qual, im Gegensatz zu heute, wo es mir ziemlich egal ist, was mit diesem geschieht. Ich vertraue darauf, dass er von meinem Fundus her schon relativ gut vorgeformt ist. Ich muss dann lediglich noch das Tüpfelchen aufs i setzen.
Also das mit dem ewigen Anfängertum stimmt so vielleicht doch nicht ganz ...

© Nikolaus Wyss

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Sonntag, 25. Juni 2017

Oh du heilige Babyshower

Der reich gedeckte Party-Tisch
 Als ich kürzlich zum ersten Mal in meinem Leben zu einer Babyshower-Party eingeladen wurde, musste ich zuerst nachschauen, was dieser Anlass überhaupt bedeutet. Ähnlich wie Halloween kamen solche amerikanische Sitten und Gebräuche in meiner Sozialisation nicht vor. Bei mir beherrschten noch der Samichlaus, das Schulsilvester, die Fasnacht und der Osterhase den Jahreslauf. Doch so, wie auch der Computer und das Internet erst im fortgeschrittenen Erwachsenenleben meine Aufmerksamkeit erregten, so gelingt es auch vorgängig fremden Begriffen wie den obgenannten, bei mir zur gegebenen Zeit doch noch Fuss zu fassen. Seit Schlieren, wo gruselig verkleidete Kinder am fraglichen Tag an allen Wohnungstüren anklopfen und Süssigkeiten erbetteln, weiss ich, was Halloween meint, zumindest kenne ich jetzt die Schweizer Version davon.
Und nun findet neuerdings auch die Babyshower Eingang in meinen Wortschatz. Der Hintergrund der Party aber, an welcher ich teinehmen durfte, wich in vielerlei Hinsicht ab von dem, was ich vorher darüber in Erfahrung bringen konnte. Da war der Umstand, dass es sich beim Elternpaar um zwei Männer handelte. Sie leben seit 15 Jahren zusammen. Die beiden liessen mit ihren gespendeten Samen künstlich zwei Eizellen einer sorgfältig ausgesuchten Frau befruchten. Dann wurden diese Eizellen einer Leihmutter eingepflanzt, die jetzt damit irgendwo in den USA im 8. Monat schwanger ist und laut einem herumgereichten Tweed unter dem Gewicht dieser fremden Frucht ziemlich zu leiden scheint. Hart ausgetragenes Geld. Es wird ein Mädchen und ein Bub. Das steht schon fest.
Die Party war bezaubernd. Die zwei Kinderbettchen und der Wickeltisch warten bereits auf ihren Einsatz. Es gab die leckersten Häppchen zu kosten. Musik spielte. Wein, Bier und Spirituosen wurden grosszügig nachgeschenkt, und die herrliche Wohnung mit Blick über die ganze Stadt war schön dekoriert. Ich stiess auf lauter interessante Menschen, welche dieser ungewöhnlichen Schwangerschaft einer abwesenden Leihmutter Wohlwollen entgegenbringen wollten und mit ihrer Anwesenheit freundschaftliche Unterstützung des Vorhabens dieser beiden Männer bekundeten. Als Geschenke brachten die Gäste, wie bei Babyshowers offenbar üblich, Spielzeuge, Kuscheltierchen, Windelvorrat, Fudi-Puder und Bilderbüchlein mit. Ich brachte Champagner...
Das bereits bestens eingerichtete Kinderzimmer
Ich hätte auch gerne Kinder gehabt. Es gab zwischen meinem 35. und 45. Altersjahr Phasen, ich würde sie geradezu als hormonelle Schübe bezeichnen, wo ich viel unternommen hätte, eigene Nachkommen in die Welt zu stellen. Und doch: das Angebot der lesbischen Schriftstellerin, welche dieses Bedürfnis offensichtlich mit mir teilte und mir anerbot, mit den damals zur Verfügung stehenden Methoden ein Kind zu zeugen, lehnte ich ab. Sie hätte das Kind gerne alleine aufgezogen. Das ging mir gegen den Strich. Ich hielt mich für einen guten Vater und hätte es gerne auch allen bewiesen, insbesondere dem eigenen Kind gegenüber. 
Oh du heilige Babyshower. Wie konnte ich es aber zulassen, die vielen Gelegenheiten zu verpassen, wo es auch bei mir zur Zeugung eines Kindes hätte kommen können, durchaus im Einverständnis mit der potentiellen Mutter. Bei K. zum Beispiel, bei E. oder bei U.? - Oder beim speziellen Fall von Cecilia in Cartagena, 1971. Sie kommt in einem Text, der unter dem Titel Wem Gott will rechte Gunst erweisen Erinnerungen an meinen ersten Lateinamerika-Aufenthalt festhält, vor.
Mit der Zeit und bei abnehmendem Bedürfnis, Vater eines selbst gezeugten Kindes zu sein, stellte sich bei mir aber eine andere Familien-Rolle ein, in welcher ich mich über die Jahre immer wohler fühlte. Das Bildmaterial hier unten umfasst drei Familien, in Wirklichkeit aber sind es wohl zehn Familien, bei denen ich als zugewandter Onkel schon adoptiert bin. 
Mal schauen, was bei den erwarteten, in der Retorte gezeugten, Babies aus mir noch wird. Ich glaube, sie bedürfen der besonderen Zuneigung. Doch in Erinnerung an diese Babyshower bin ich mir sicher, dass sich hier genügend Onkels und Tanten einstellen werden...

Teil meiner Familie Panmei anlässlich der Hochzeit meines Freundes Adai (vorne 4.vl) in Tamenglong, Manipur, Indien
Teil meiner Familie Pang in Ipoh, Perak, Malaysia. Dazu hilfreich mein Text dies irae
Teil meiner Familie Castrillon in Buenaventura. Dazu hilfreich der Text Treppauf- und ab in Buenaventura


© Nikolaus Wyss

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Freitag, 23. Juni 2017

Treppauf und -ab in Buenaventura


 
Buenaventura an der pazifischen Küste ist die wichtigste Hafenstadt Kolumbiens. Für Besucher wirkt sie aber etwas heruntergekommen und vom übrigen Land abgehängt. Diesen Eindruck bestätigt die Bevölkerung. Sie fühlt sich von der Regierung vernachlässigt und sagt, es gehe nicht an, einerseits als Lebensader des ganzen Landes zu gelten und andrerseits bei der Bildung, im Gesundheitswesen und Sozialen und bei Investitionen in die Infrastruktur im Vergleich zu anderen Regionen zu kurz zu kommen. Dieses Frühjahr protestierten die Buenaventuraner wochenlang und handfest, plünderten Läden und widersetzten sich in zahlreichen Strassenschlachten der eilig herbeigerufenen Bundespolizei. Unser Besuch verzögerte sich deshalb um Wochen. Zur Zeit herrscht fragiler Friede mit Stillhaltefristen bis in den August hinein.
Die Randlage scheint mir aber auch Nährboden für gewisse Freiheiten und Eigenheiten zu sein, die anderswo wohl kaum geduldet würden. Nehmen wir als Beispiel die Eigenwilligkeit der Haustreppen. Ausgiebige Spaziergänge durch die Stadtteile 14 de julio, Eucaristico und Juan 23 führen an Bauten vorbei, welche die Treppenaufgänge auf eine prominente Weise inszenieren, die mir bemerkenswert scheinen. Ihre Verspieltheit, ihre Eleganz, der gestalterische Wille, sich von allen anderen Treppen in der Nachbarschaft zu unterscheiden, das rührende Bestreben, etwas Glamour ins Elend und in den harten Alltag zu bringen, machen eine Besichtigungstour zum Erlebnis. Ich konnte mich jedenfalls nicht sattsehen und kam nicht umhin, die Kamera zu zücken und einige dieser Treppen, die dem Nutzer für einen kurzen Augenblick das Gefühl eines Auftritts vermitteln, fotografisch einzufangen. 
Das Haus mag nicht fertig sein (vielen Bauherren geht vor Beendigung des Baus das Geld aus, oder es handelt sich um Drogendealer, die inzwischen festgenommen worden sind), doch die Treppen zeugen von der Absicht, hier ein Statement abzugeben. Wir befinden uns zwar in Buenaventura und nicht in Hollywood, aber wir können es auch, und wie! Die Treppe symbolisiert Hoffnung und Abstieg zugleich. Sie allein verschafft den Bewohnern den Aufstieg nicht, auf ihr bleiben die meisten gleichsam stecken. Die oftmals fehlenden Geländer tragen zur Fragilität der Treppen-Situation bei. Buenaventura zeigt von Parzelle zu Parzelle, dass es ein Abenteuer ist.  












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Montag, 12. Juni 2017

Der Reise-Füfzger

Mlle Blanche Coppex mit Chläusli Wyss am 1. August 1958 auf dem Zürichsee. Ein seltenes Ereignis

Fräulein Coppex war an der Winkelwiese unsere Nachbarin. Sie bewohnte auf dem gleichen Stockwerk eine kleine Zweizimmerwohnung. Wir teilten die Toilette miteinander. Später wurden ihr dort eine kleine Küche und ein Mini-Badezimmer mit WC eingebaut. Das hatte zur Folge, dass unser Badezimmer mit einer Toilettenschüssel ergänzt werden musste.
Unsere Kontakte erfolgten grösstenteils durchs geöffnete Küchenfenster beim Hauseingang. Es war die Drehscheibe der Hauskommunikation. Auf dem Fenstersims deponierte jeweils morgens um sechs Milchmann Wettstein für alle Hausparteien die mit Milch gefüllten Kessi, die Joghurts im Glas und die Butter, nachdem er die Lieferungen mit klammen Fingern in Halbhandschuhen ins Bestellbuch eingetragen hatte. Später am Morgen nahm dort unsere Katze Mutzi ihren Wachtposten ein und beobachtete Amseln, Hunde, andere Katzen und die Hausbewohner. Letztere lud sie gnädig schnurrend zum Katzengespräch ein und liess sich kraulen. Fräulein Coppex war ihre Spezialfreundin. Ich glaube, um die Katze bestand eine gewisse Rivalität zwischen uns Nachbarn. Mutzi jedenfalls liess sich, zu unserem Ärger, von Fräulein Coppex auch gerne verköstigen. Schmeckten ihr etwa unser köstliches Hirn, unser blutiges Herz und unsere nahrhaften Schweinsleberli weniger als das, was sie ihr auftischte?
So innig ihr Verhältnis zur Katze war, so demonstrativ übte sich Fräulein Coppex uns gegenüber in Diskretion. Vielleicht lag es an ihren vielen Migräneattacken, dass sie sich so wenig auf uns einlassen mochte. Vielleicht war das etwas angespannte Verhältnis aber auch ihrer Beziehung zum Hausbesitzer geschuldet, der zwei Stockwerke weiter oben residierte. Er war früher ihr Chef und sie seine Sekretärin. Meine Mutter ging jedenfalls davon aus, dass alles, was sich bei uns unten zutrug, automatisch den Weg nach oben fand. Also hielten auch wir uns mit familiären Einzelheiten etwas zurück, was mir Dreikäsehoch aber wohl nicht ganz so richtig gelingen wollte. Ich sagte ihr Fönel Coppex, daran kann ich mich noch gut erinnern, und sie hörte es gern.
Im Sommer begegneten wir uns oft auch im Garten. Dort war das Verhältnis etwas entspannter. Zuweilen ergab es sich, dass mir das Fönel Süssigkeiten zusteckte und sich nach meinem Wohlergehen in Kindergarten und Primarschule erkundigte. Und etwas vergesse ich ihr nie: Immer, wenn ich ins Kinderheim musste, weil meine Mutter beruflich auf Reisen ging, steckte sie mir zum Abschied einen Reisefüfzger zu. Dieses kleine Geldstück vermochte mein Heimweh magisch zu mildern und vermittelte mir ein gewisses Gefühl von Unabhängigkeit und Sicherheit. Schliesslich konnte ich mir damit auf der Reise ungefragt einen Schleckstengel oder ein Brötchen leisten.
Als ich mit zwanzig auszog, verlor ich den Kontakt zu Fräulein Coppex. Von da an war sie einzig noch in den Erzählungen meiner Mutter präsent, die sich zuweilen über deren Einsiedlerleben wunderte: Sie verschanze sich förmlich in ihren vier Wänden und reagiere auch nicht, wenn man sie zum Tee einlade. Es schien, als ob sie sich auf eine innere Reise begeben hätte. Vielleicht hätte ich ihr zuvor noch einen Reisefüfzger zustecken sollen.

 

© Nikolaus Wyss

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